Partnerstadt

1. Allgemeines
Mit 26.800 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Esch-sur-Alzette die zweitgrößte Stadt des Landes und auch Hauptsitz des Kantons Esch-sur-Alzette. Im Süden des Landes, direkt an der französischen Grenze, gilt Esch als Metropole des Eisens und Stahls in dieser Region.

Luxemburgs Klima schwankt zwischen dem maritimen Klima der Atlantikzone und dem kontinentalen Klima der osteuropäischen Ebenen. Die Durchschnittstemperatur liegt zwischen 0 Grad Celsius im Januar und etwa 17 Grad Celsius im Juli. Durch den Einfluss des Ozeans sind regelmäßige Niederschläge in den Sommermonaten und durch den kontinentalen Einfluss im Winter schneidende und trockene Kälte wetterbestimmend.
2. Geschichte
Die erste sichere urkundliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 1145. Die Abtei Münster lässt sich einen geringen Besitz in "Asch" durch ein Privileg des Papstes bestätigen, der auf eine Schenkung des Grafen von Luxemburg, den Gründer der Münsterabtei, zurückgeht. Ende des 13.Jahrhunderts wird Esch vom Grafen von Luxemburg befreit und erhält das Böhmerrecht. Um 1328 bestätigt Graf Johann der Blinde die Bürgerrechte der Ortschaft. Wie auch in Köln gab es in Esch Hexenverfolgungen und Hexenprozesse im 16. Jahrhundert. In der Zeit von 1575 bis 1629 wurden 25 Menschen verbrannt, gehängt oder auf andere Weise in fragwürdigen Prozessen verurteilt und hingerichtet. Im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1624 und 1649 wird die Stadt durch Brände, Verwüstungen und Pestepidemien ruiniert. Esch wird zum "Mauvaise Esch". Im Jahre 1671 verliert Esch durch den Generalstatthalter der spanischen Niederlande, Graf von Monterey, seine Stadtrechte. Graf von Monterey war es auch, der die Escher Stadtmauern im gleichen Jahr niederreißen ließ. Der Verlust der Stadtrechte dauerte bis ins Jahr 1906 an.

1742 wird Esch eine selbständige Pfarrei mit dem Namen St. Johann. In dieser Zeit zählte das Pfarreiregister 17 verschiedene Berufsgruppen in der Stadt: Hierzu gehörten unter anderem die Berufsgruppe der Bauern, der Weber, der Schreiner und der Zimmerleute, der Schneider, der Schuster, der Maurer, der Gärtner, der Hirten, der Gerber. Es waren ein Notar, ein Lehrer und ein Pfarrer im Register verzeichnet. Im Jahre 1853 wurde die Postkutschenverbindung Esch - Luxemburg eingeweiht und bereits sechs Jahre später, 1859, baute man den ersten Bahnhof, den Rue St. Antonie. 1860 wurde die Eisenbahnstrecke Esch - Bettemberg eingeweiht, der 1873 die Strecke Esch-Pétange-Athus folgen sollte. Durch die Verlagerung des Schwerpunkts der Eisenindustrie in das Minettebecken im Süden Luxemburgs in den Jahren 1870 bis 1914 kam es zur raschen Entwicklung Eschs vom ländlichen Kantonalhauptort zur Industriestadt. 1870 begann auch die Einwanderungswelle vorwiegend deutscher Arbeiterinnen und Arbeiter sowie von Angestellten in der Schwerindustrie. Im Jahre 1906 wird Esch wieder offiziell zur Stadt erhoben.

3. Stadt in Bewegung
Esch-sur-Alzette wurde 773 zum ersten Mal erwähnt, 1287 erhielt es durch Henri IV Graf von Luxemburg seinen Freiheitsbrief. 1311 umgab die Stadt sich mit einem Festungsgürtel, der 1671 niedergerissen wurde, als Esch seinen Stadttitel verlor.
Der Aufschwung der Stadt während der vergangenen 100 Jahre wurde im Wesentlichen durch die Entdeckung des Eisenerzes 1838, auch Minette genannt, verursacht. Der systematische und industrielle Abbau dieses Erzes erforderte reichliche und qualifizierte Arbeitskräfte. 1796 zählte man nur 696 Einwohner, 1827 waren es derer schon 1050 und ein Jahrhundert später, 1930 erreichte man fast 30.000 Einwohner, ein Stand, der erst 2010 übertroffen werden sollte. Der Marktflecken Esch-sur-Alzette wurde zur blühenden Industriestadt. 1906 erhielt Esch-sur-Alzette ihre Stadtrechte zurück. Esch fand erst 2005 eine neue Identität, als die Regierung des Großherzogtums beschloss, in Esch-Belval den Campus der Universität Luxemburg einzurichten. Heute entsteht dort ein neues zeitgenössisches Stadtviertel, gezeichnet und gebaut nach den Plänen der größten Architekten Europas. Das direkte Ballungsgebiet der Stadt Esch zählt ca. 60.000 Einwohner.
Die Besichtigung des Standorts Belval ist für Freunde von Industriekultur, von zeitgenössischer Architektur sowie Design unumgänglich. Das Herzstück dieses neuen Stadtviertels sind zwei kürzlich restaurierte Hochöfen aus den Jahren 1965 und 1970, welche Zeitzeugen eines sehr wichtigen Abschnitts der regionalen Geschichte sind. Sie sollen an die wirtschaftliche Emanzipation der Stahlindustrie Luxemburgs erinnern. Belval ist aber nicht nur ein nationales Denkmal, es handelt sich aktuell um eines der größten städteplanerischen Projekte Europas. Auf der ca. 120 ha umfassenden Fläche der einst größten Eisenhütte Luxemburgs siedeln sich seit kurzem Forschung und Studium, Arbeit und Freizeit, Industrie und Handel sowie Wohnen und Kultur an.
Anfang des 20. Jahrhunderts wollte Esch-sur-Alzette seine Rolle als wirtschaftliches Zentrum gegenüber der politischen Hauptstadt Luxemburg ausbauen. Das florierende Handwerk und die aufkommende Industrie rivalisierten auch auf dem Gebiet der Architektur. Die Bauherren kamen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg und ließen bekannte Elemente aus ihren Heimatländern in die neu errichteten Häuser einfließen. So kreuzen sich seitdem viele Stilrichtungen in Esch: Jugendstil, inspiriert durch die École de Nancy, italienischer Liberty, deutscher Eklektizismus, französische Neogotik, Art Deko, Funktionalismus und Postmodernismus.

4.Kultur und Sehenswertes
Ein Anziehungspunkt ist Esch-sur-Alzette auch auf kulturellem Gebiet. Mit vielen Kunstgalerien, Bibliotheken und seinem Theater bietet die Stadt für jeden etwas. Dazu gehört auch das Musikkonservatorium, das in einem ehemaligen Schlachthof untergebracht ist. Mit zahlreichenVeranstaltungen, die weit über die Grenzen bekannt sind, bietet es Einheimischen und Besuchern ein vielseitiges, abwechslungsreiches Programm.

Nicht weit entfernt von den Hüttenwerken liegt ein Erholungszentrum mit herrlich angelegtem Park. Dieser bietet einen Wasserfall, einen Rosengarten, beschilderte Wanderwege, Spielplätze, einen erstklassigen Campingplatz, zahlreiche Sportanlagenund ein Wildgehege.

5. Stadtrundgang
City:
In der Stadtmitte bietet die Alzettestrasse mit ihren zahlreichen Seitengassen in einem freundlichen und angenehmen Umfeld unzählige Möglichkeiten für jeden Shoppingliebhaber, egal für welchen Geschmack oder Geldbeutel. Diese Flanier- und Einkaufsmeile verbindet die zwei wichtigsten öffentlichen Plätze der früheren „Eisenmetropole“. Der Rathausplatz (Place de l’Hôtel de Ville) sowie der Platz des Widerstandes (Place de la Résistance) bieten jeweils zahlreiche Terrassen und Sitzgelegenheiten. In den unterirdischen Parkhäusern finden Jahrmärkte, Weihnachtsmärkte, das Fest des Nationalfeiertags sowie Flohmärkte und natürlich der Wochenmarkt statt.

Kultur:
Die „Rockhal“ ist der größte Konzertsaal Luxemburgs. Jedes Jahr werden hier über 200 Konzerte gespielt, von lokalen aufsteigenden Bands bis hin zu internationalen Stars.
Die Kulturfabrik (KUFA) befindet sich in einem ehemaligen Schlachthaus, dessen 4500 qm speziell für Kulturbedürfnisse hergerichtet wurden. Sie beherbergt 2 Bühnen, eine Brasserie, ein kleines Kino sowie eine Kunstgalerie und mehrere Probenräume für lokale Bands.
Das Musikkonservatorium der Stadt Esch bietet Anfängern und Fortgeschrittenen Unterricht für Musik (klassisch und Jazz), Tanz und dramatische Kunst. Außerdem finden hier jährlich zwischen Oktober und Mai eine Vielzahl von nationalen und internationalen Künstlern (Klassik und Jazz) eine Bühne.
Städtisches Theater: dem Publikum wird ein breit gefächertes kulturelles Programm geboten: Theatervorstellungen in verschiedenen Sprachen, Tanzaufführungen, Opern, Operetten, Konzerte und Variétés stehen unter anderem auf dem jährlichen Programm.

Sehenswürdigkeiten:
Entdecken Sie die Hochöfen und die Cité des Sciences auf Esch-Belval. Auf einem markierten Weg ist der Hochofen A begehbar und bietet dem Besucher, bei der absolut empfehlenswerten Ersteigung der 180 Stufen und 40m hohen Plattform, eine atemberaubende Rundumsicht über das neue Viertel Belval sowie die nähere Umgebung.
Universität Luxemburg: Die Universität Luxemburg ist eine europäische Hochschule mit Fokus auf internationale, mehrsprachige und interdisziplinäre Forschung. Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 sind hier Forscher und Angestellte aus aller Welt beschäftigt und aktuell knapp 6200 Studenten eingeschrieben. Seit 2015 befinden sich ihre Hauptgebäude auf dem Campus Belval in Esch-sur-Alzette.

Architekturrundgang:
Auf diesem kurzen Rundgang (5 km) entdeckt der Besucher das größtenteils erhaltene architektonische Erbe der Stadt. Da die Bauherren aus Deutschland, Belgien, Frankreich Italien und Luxemburg kamen, findet man in Esch-sur-Alzette einen wahren Schmelztiegel europäischer Architekturstile.

Mobilität:
Vël’OK : ist ein Fahrrad-Sharing-System, welches gratis verfügbar ist. Die Benutzung erfordert allerdings eine einmalige Registrierung beim CIGL, im Tourismusbüro oder im Rathaus.
Fußgängerleitsystem: um die sanfte Mobilität in Esch, der Stadt der kurzen Wege zu fördern, wurde auf dem gesamten Stadtgebiet ein Fußgängerleitsystem mit insgesamt 72 Hinweistafeln eingerichtet. So ist jederzeit die Distanz (in Gehminuten) und der Weg zu den wichtigsten Punkten der Stadt zu erfahren.

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